Das Job Coach Placement der UPD Bern AG engagiert sich seit 20 Jahren für die berufliche Integration von Menschen mit psychisch bedingten Leistungseinschränkungen. Im Rahmen des Berner Sozialsterns zeichnet JCP (Job Coach Placement) jährlich Unternehmen aus, die sich für berufliche Integration im ersten Arbeitsmarkt einsetzen.
Markus Hunziker, Sie sind seit 2006 Leiter des JCP und haben den Berner Sozialstern ins Leben gerufen. Was bedeutet es für ein Unternehmen, diesen zu gewinnen?
Durch den Gewinn des Berner Sozialsterns wird die Firma in der Öffentlichkeit für ihre Integrationsbemühungen wahrgenommen und entsprechend gewürdigt. Während des Preisträgerjahres darf eine Person aus der Firma in der Jury mitarbeiten und mitbestimmen, welches Unternehmen als Nächstes Preisträger wird. Weiter ist die Firma herausgefordert, das Preisgeld (CHF 10’000.-) zweckgebunden einzusetzen. Diesbezüglich wird diese vom OK beratend unterstützt. Weiter ist der Preisträger ab diesem Zeitpunkt Botschafterin des Berner Sozialstern und werden jährlich zu einem Netzwerktreffen in die SPD eingeladen.
Der Preis wird diesen Mittwoch zum 14. Mal verliehen. Was will mit dem Berner Sozialstern erreicht werden?
Mit dem Berner Sozialstern wollen wir das Bewusstsein in der Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt in der Wirtschaft stärken, dass es sich auf verschiedenen Ebenen lohnt, Menschen, welche unter psychischen Problemen leiden, wieder beruflich zu integrieren. Einerseits, dass es durch eine professionelle Begleitung möglich ist und andererseits, dass wir als Gesellschaft davon profitieren – Denken wir beispielsweise an den Fachkräftemangel. Zudem ist es erwiesen, dass die volkswirtschaftlichen Kosten gesenkt werden können, weil Arbeit zur Gesundung und Stabilität der betroffenen Personen beitragen können.
Wie zeigt sich eine erfolgreiche Berufsintegration? Können Sie ein Beispiel nennen?
Das ist eine schwierige Frage, den in der beruflichen Integration sind die Erfolge der kleinen Schritte massgebend. Es kann also etwas länger dauern, bis wir gesellschaftlich gesehen einen Erfolg erzielen können. Letztlich ist die erfolgreiche Integration in den ersten Arbeitsmarkt (also nicht im geschützten Rahmen*) eine Festanstellung. Die Nachhaltigkeit dieser Festanstellung ist aber ebenso wichtig und sollte wenn möglich von einem Job Coach ein bis drei Monate begleitet werden.
*Anmerkung: Als erster Arbeitsmarkt wird der reguläre Arbeitsmarkt bezeichnet, auf dem die Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse der freien Wirtschaft gelten. Im Gegensatz dazu bietet der zweite Arbeitsmarkt geschützte Arbeitsplätze.
Wie kann ein Unternehmen für den Berner Sozialstern nominiert werden?
Ab April bis Juni läuft jeweils die Nominationsfrist. Während dieser Zeit können alle eine Firma, welche die Nominationskriterien (siehe Berner Sozialstern unter «Nominieren Sie») erfüllen, via Webseite nominieren. Das OK des Berner Sozialstern wird die eingegangenen Nominationen via Telefoninterview überprüfen und gegebenenfalls zur definitiven Nomination freigeben.
Als Preisträger kommen Unternehmen in Frage, die
Arbeitsplätze für Menschen mit psychisch bedingten Leistungseinschränkungen anbieten
sich im deutschsprachigen Gebiet des Kanton Berns befinden – das Einzugsgebiet Berner Oberland unterliegt dem Thuner Sozialstern
von einem eigenen Mitarbeitenden oder einer Drittperson nominiert werden und die Nomination annehmen.
Unsere Erfolge
Wir geben den Preis weiter
2011 und 2021 - wir freuen uns nach dem zweiten Sieg den Wanderpreis weiterzugeben.
CEO Unico
Der Rückblick mit Vince Lehmann
Der Gewinn des Sozialsterns 2021 hat uns motiviert und unser Engagement in diesem Bereich bekräftigt. Im Jahr 2022 haben wir unseren Fokus auf Sensibilisierung, persönliche Begleitung und Coaching gelegt. Im nächsten Jahr werden wir gemeinsam mit der Unico Führungscrew eine Weiterbildung im Bereich Prävention durchführen.
Die Erfolgsmomente
Zum Erfolgsmoment kommt es für mich immer dann, wenn Menschen die Chance bei uns packen und es zu einer Festanstellung kommen kann. Viel Freude bereitet es mir auch, wenn aussichtslose Situationen sich wenden und bei uns wieder Sinn in der Arbeit gefunden werden kann und die Betroffenen ein echter, voll integrierter Teil des Teams werden.
Die Erkenntnisse für andere Arbeitgeber
Unsere Erfahrung haben gezeigt, dass sich Herzblut und die Investition in diesem Bereich lohnt und der ganzen Unternehmung in ihrer Kultur guttun. In dem Sinne: dranbleiben lohnt sich.
Teilnahme Preisverleihung
Am 16. November erfolgt die offizielle Preisverleihung im Berner Rathaus.
